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Auf ein Buch mit …

Michael Krause, Moderator bei „Literatur antwortet“

Michael Krause Radio 889FMMichael, stell dich unseren Leser:innen doch bitte kurz vor.

Michael Krause, geboren in Baden-Württemberg, aber schon im jungen Kindesalter nach West-Berlin verschleppt. Hatte damals schon den Hang, das Unbekannte zu erforschen. So habe ich zum Beispiel immer wieder das Hochplateau an der Mauer erklettert, um das unbekannte Leben im geheimnisvollen Osten zu erforschen.

Ich stand schon in jungen Jahren auf kleinen Bühnen und später auch auf großen, vor kleinem bis sehr großem Publikum, mit unterschiedlichen Aufgaben, unter anderem Moderationen. Außerdem mehrere TV-Auftritte und Zusammenarbeiten mit bekannten TV-Künstlern.

Viel Erfahrung habe ich auch im Radiobereich gesammelt. Radio habe ich schon auf vielen Channels gemacht – jetzt bei Radio 889FM Kultur (www.889fmkultur.eu). Die Jahre mit diesem Kanal, mit der Beschäftigung mit der Literatur, waren und sind für mich eine unverhoffte Bereicherung.

Wenn du nur ein Buch auf eine einsame Insel mitnehmen könntest, welches wäre das?

Tut mir leid, ich brauche drei. „Regenbogenweiß“ von Friederike Gösweiner. Die Wortrandale-Anthologie „Wenn im Norden das Licht schmilzt“, Kurzgeschichten aus den Bereichen Krimi, Liebe und Queer. Und Irina Magritz, „Eimer überm Kopf“.

Wie bist du als Radio-Mann zum Thema Literatur gekommen?

Ich habe mit geschichtlichen Interessen angefangen. Von der Geschichte der Pharaonen und Pharaoninnen über die Römer bis hin zu Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg.

Als ich Dr. Klaus Berndl bei der Prosawerkstatt der Gesellschaft nur Neue Literatur kennengelernt habe und anfing, Gespräche mit Schreibenden bei Literaturmessen zu führen, habe ich gestaunt, mit was für einer Energie die Autor:innen an ihren Werken feilen. Teilweise brauchen sie zehn Jahre, bis sie einen Roman fertig haben! Das geht teilweise bis zur Selbstaufgabe. Das ist doch absolut faszinierend. Zehn Jahre zu brauchen, aber auch, 10 Jahre dranzubleiben. Ich würde diese 10 Jahre nicht durchhalten.

In "Literatur antwortest" sprichst du mit vielen Autor:innen aus allen Genres. Was fasziniert dich am meisten an diesen Gesprächen?

Kein Vorgespräch und auch kein Interview gleicht dem anderen. In jeder/jedem Autor:in steckt ein literarisches Geheimnis und eine damit verbundene Lebensweise.

Vor jedem Interview bin ich neugierig auf die Person, die in dem/der Autor:in steckt. Es reizt mich, den persönlichen Hintergrund kennenzulernen.

Auf der BUCHBERLIN und im Oktober auch bei der BUCHBERLIN-Akademie wirst du interessierten Autor:innen alles zum Thema Technik für Online-Lesungen und Podcasts zeigen. Warum ist es wichtig, sich damit zu beschäftigen?

Mein Faible als Radiomensch sind Mikrofone und das dazugehörige Equipment. Nicht jede Stimmfarbe passt zu jedem Mikrofon. Ich finde es wichtig, dass auch Autor:innen, die nicht so viel Geld investieren können, das optimale Mikrofon für sich und ihre Stimme finden. Ein Mikrofon, das bei einer Neutraleinstellung nicht zur Stimmfarbe passt, sollte nicht angeschafft werden.

Natürlich ist es möglich, mit viel Software-Technik, die Stimme entsprechend zu verbessern, aber meiner Meinung nach ist das viel zu aufwendig für Autor:innen, da man sich damit sehr intensiv auseinandersetzen muss. Ich bin der Meinung, dass Autor:innen sich lieber damit befassen sollten, ein gutes Buch zu schreiben und auf den Markt zu bringen. Deshalb empfehle ich, erst das passende Mikrofon zur eigenen Stimme zu suchen und sich dann den Rest des Equipments anzuschaffen. Das kann auch mit schmalem Geldbeutel umgesetzt werden.

Welche drei Tipps hast du jetzt schon für unsere Newsletter-Leser:innen?

1.        Schau Dir das Mikrofon-Angebot an. Was passt, warum? 😊

2.        Achte bei Deinem Vortrag darauf, dass der Sprachton nicht eintönig ist, also nicht in einer Tonebene bleibt. Es ist wichtig, eine Lesung lebendig zu machen.

3.        Übe Deine Bühnenpräsenz. Auch, wenn du aufgeregt bist. Lass dich nicht durch Bewegungen oder Stimmen und Mienen im Publikum aus dem Rhythmus bringen. Auch wenn du aufgeregt bist, lese nicht zu leise. Lieber etwas lauter, damit die letzte Reihe dich auch versteht. Achte bei deiner Stimmfarbe bei Lesungen, dass du nicht künstlich rüberkommst, sondern natürlich bleibt, so wie du bist.